Rhythmus ist Puls

Die Natur gibt uns viele unterschiedliche Rhythmen vor: Tag und Nacht, die vier Jahreszeiten, unser Herzschlag, unser Atem und noch vieles mehr.

Tempo zwischen Fremd- und Selbstbestimmung

Natürlich gibt es den äußeren Rahmen, der uns taktet. Zum Beispiel wenn du angestellt arbeitest und vorgegebene Funktions- und Anwesenheitszeiten einhalten musst. Oder Projektpläne, die wichtige Meilensteine terminieren. Deadlines, an denen du Ergebnisse abliefern musst. Diese Liste ließe sich beliebig lange fortschreiben.

Auch in dir selbst gibt es einen inneren Taktgeber, deinen Biorhythmus, der dich ebenfalls steuert. Klar, kannst du ihn ausblenden oder ignorieren. Mit der Zeit fällst du dann jedoch völlig aus deinem Rhythmus und übersiehst vielleicht Warnzeichen, die dir sagen, dass es Zeit ist, eine Pause einzulegen.

 

Wir brauchen beides: An- und Entspannung

Auf Anspannung folgt idealerweise Entspannung, auf Aktivität eine passive Ruhephase. Wer dieses Urprinzip missachtet, gibt Körper, Geist und Seele keine Chance mehr, sich zu regenerieren. Nur aus der Pause heraus kann Neues entstehen und Kreativität. Ein pausenlos gelebter Alltag schaukelt sich auf zu einer riesigen Welle von Anspannung. Die dann – oft unerwartet und plötzlich – bricht. Dann fehlt auf einmal jegliche Energie und die große Erschöpfung meldet sich vehement zu Wort.

 

Wie bist du getaktet?

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass ich mein Tempo, das ich lange gelebt habe, gar nicht als so hoch wahrnommen habe. Erst als ich vor 15 Jahren mit dem Meditieren begonnen habe und so „gezwungenermaßen“ zur Ruhe kommen musste, kam mehr Bewußtsein in meine Selbstwahrnehmung.

Du musst nicht gleich mit dem Meditieren beginnen (wobei ich es dir sehr ans Herz lege, denn es ist auf so vielen Ebenen heilsam 😉 ) es genügt für den Beginn auch schon, mal einen Schritt zurückzutreten und den eigenen Alltag aus der Vogelperspektive zu betrachten.

 

5 Tipps, wie du deinem Tempo auf die Spur kommst:

  • Beobachte doch zum Beispiel mal eine Woche lang, wie viel „Me-Time“ du dir einräumst. Zeit, die du nur für dich selbst nutzen kannst. Schreib es dir auf und zähle die Minuten am Ende der Woche zusammen. Und dann schau, ob es stimmig ist für dich und ausreicht, um deiner Lebensmelodie lauschen zu können.
  • Achte auf die Menschen in deinem Umfeld – Beruf, Familie oder beim Einkaufen. Wie empfindest du deren Tempo? Passt es zu deinem? Fühlst du dich ausgebremst oder getrieben?
  • Wenn du ein Tier wärest – welches würde zu deinem Lebenstempo passen? Eine Rennmaus oder eine Schildkröte, eine Antilope oder ein Elefant?
  • Welches Lebensumfeld entspricht deiner Taktung? Die quirlige Stadt mit ihrem hohen Pulsschlag oder doch eher ein ländliches Umfeld mit ruhigerem Tempo?
  • Welcher Typ bist du: einer der eher alles nacheinander oder gleichzeitig macht? Auch das sagt eine Menge über deine Taktung aus.

 

Runter von der Beschleunigungsspur

Wie oft passiert es – und ich spreche auch hier aus eigener Erfahrung – dass wir gefangen sind in der Tempospirale um uns herum. Mit den obigen Tipps bist du deinem Tempo vielleicht auf die Spur gekommen. Und jetzt? Wie kann es dir gelingen, einen für dich langfristig guten Rhythmus zu leben?

 

3 Gedankenstupser für deine neue Taktung

  • Lass es einfach mal gut sein! Schau, welche Verpflichtungen wirklich sein müssen und welchen du getrost adieu sagen kannst.
  • Setze Prioritäten! Wenn du weißt, wieviel „Me-Time“ du im Moment für dich hast, und du gern mehr davon hättest, dann gib diesem Wunsch die Priorität A. Trage dir diese Zeitfenster in deinen Kalender ein und kommuniziere sie auch deinem Umfeld. Das ist nicht egoistisch sondern dient deinem Wohlbefinden. Und ich bin sicher, dein Umfeld hat mehr von dir, wenn du ausgeglichen und entspannt bist.
  • Sei dein eigener Dirigent! Gewöhn dir an, immer wieder dieses innere Bild vor deinen Augen entstehen zu lassen: Du hältst den Taktstock in der Hand und bist selbstbestimmt!

 

Reset – takte dich neu

Wir sind Gewohnheitstiere. Unsere Verhaltensmuster sind wie Autobahnen in unserem Gehirn und Alltag eingebrannt. Es braucht Abstand für eine gelingende Neuorientierung. Dazu kannst du dir frei nehmen und ein paar Tage für dich sein. An einem schönen Ort oder eventuell in einem Kloster. Auch Schweigeretreats sind unglaublich wirksam, seinen unbewussten Autobahnen auf die Spur zu kommen und eine bewusste Neuausrichtung zu beginnen.

 

Auszeit mit Entschleunigung

Vielleicht gelingt dir eine Neuausrichtung leichter in Begleitung und im Kreis gleichgesinnter Menschen? Dann habe ich jetzt noch ein besonderes Angebot für dich:

 

 

Im Juni bin ich – gemeinsam mit Sandra Winkler – Gastgeberin des 3-tägigen Coachingretreats „Hör auf deinen Rhythmus“. Direkt am Karwendelgebirge, umgeben von kraftspendender Landschaft. Im Parkhotel Wallgau, das ganzheitlichen Genuss für Körper, Geist und Seele verspricht.

Sandra Winkler und ich sind als „Karawane des Wandels“ unterwegs und bieten dieses besondere Seminar für Frauen an, die mehr Bewusstsein in ihr Leben bringen und sich ent-wickeln möchten.

 

Ich wünsche dir, dass du mit deinem stimmigen Tempo viel Lebensfreude gewinnst!

 

Liebe Grüße

Astrid

P.S. Vielleicht magst du mir in einem Kommentar verraten, wie du dein Lebenstempo erlebst? Ich gebe zu, dass ich hier durchaus neugierig bin 😉

 

 

Bilder: 123rf.com: Abdul, Qaiyoom, Radmilla Dojcinovic und pixabay

Schreibe einen Kommentar


2 Comments

  1. Liebe Astrid,
    Vielen Dank für diesen wunderschönen Blogbeitrag und die vielen wertvollen Tipps. Auch ich kenne die Herausforderung, wieder in meinen Rhythmus zu finden, wenn ich durch „fremde Dirigenten“ aus meinem inneren Takt komme. Umso mehr freue ich mich darauf, mit tollen Frauen gemeinsam dieses Thema in Wallgau näher zu betrachten. Ich bin mir sicher, dass wir alle danach mit noch mehr Bewusstsein und vielen kleinen Hilfsmittel ausgestattet unseren eigenen Taktstock fester in der Hand halten und eine wundervolle eigene Lebensmelodie in die Welt tragen.
    Mit herzlichen Grüßen,
    Sandra

  2. Liebe Astrid,
    vielen Dank für diesen sehr ansprechend geschriebenen, wertvollen Blogbeitrag. Das Lebenstempo kommt mir manchmal vor wie eine Autobahn – immer mitfahren, sonst gibt es einen Unfall, weil die anderen hinten drauf fahren. Deine Tipps, das eigene Tempo zu finden, finde ich sehr hilfreich.
    Viele Grüße
    Angelika